Blütengarten
von Felice Rix-Ueno (*1893 in Wien, gest. 1967 in Kyoto, Japan)
Die Tapete „Blütengarten“ von Felice Rix-Ueno kommt in der Voliere an zwei Stellen vor: Auf der einen Seite des Raums als farbige Variante, auf der anderen Seite als Version in Grautönen. Beide Male dienen die historischen Tapetendesigns gleichsam als atmosphärische Trägerraketen für zeitgenössische Kunstwerke. Einmal sind es zwei Käfig-Dioramen von József Csató, das andere Mal sind es drei Bilder aus der Serie „Papageienperspektive“ von Edith Payer. Die auf der Tapete dargestellten Gräser und Blumen erschaffen dabei jeweils den Lebensraum, respektive das geeignete Habitat für diese Passagiere/Bewohner.

Felice Rix-Ueno gehörte neben Maria Likarz, Friederike „Fritzi“ Löw und Vally Wieselthier zu den vier wichtigsten Künstlerinnen der Wiener Werkstätte. Sie entwarf Textilien, Gebrauchsgraphik, Emaillearbeiten, Spielzeug, Wohnaccessoires und Tapeten. Schon während ihrer Ausbildung beschäftigte sich Rix mit der japanischen Kunst, insbesondere den Färberschablonen, genannt katagami. Auch die Auffassung der ostasiatischen Landschaftsmalerei, das lose Aneinanderreihen der einzelnen motivischen Versatzstücke auf der Fläche, scheint Rix inspiriert zu haben. Nach der Heirat mit dem japanischen Architekten Isaburo Ueno 1925, der im Büro von Josef Hoffmann beschäftigt war, gründete das Paar in Kyoto ein eigenes Büro, in dem Felice Rix-Ueno die Innenraumgestaltung vertrat. Für die Wiener Werkstätten arbeitete sie noch bis 1931.
