Rebschulweg

Alte Karten von Eisenstadt zeigen, dass sich auf dem Gebiet nordwestlich des Schlosses einst ausgedehnte städtische Weingärten befanden. Ende des 19. Jahrhunderts wurden diese kleinteiligen Parzellen vom Esterházy’schen
Gütersekretariat angekauft und zur Liegenschaft „Paulsgarten“ vereint.

Auf dem Areal etablierte sich in Folge eine fürstliche Weinrebschule, die bis in die 1920er Jahre sowohl die eigenen als auch Weingärten in der Umgebung mit Zuchtreben versorgte.

Anknüpfend an diese Historie hat das Wiener Künstlerduo Claudia Plank und Hans Werner Poschauko sein Kunstwerk „Rebschulweg“ als einen Weg in die Geschichte des Ortes konzipiert, auf dem sich das Einst und Jetzt umwinden. In der heutigen Bankgasse umfangen nun Arabesken aus Ranken und Weinblättern ein Trafogebäude der Burgenland Energie, führen entlang eines steilen Wegs ohne Namen nach unten zu neuen Wohngebäuden und winden sich zurück in den Grünraum des vor kurzem fertiggestellten Gebäudeensembles.

Ausgeführt ist das Werk als hellgrünes Sgraffito. Diese sehr dauerhafte Kratzputz-Technik war in der Renaissance weitverbreitet. Insofern ist auch die verwendete künstlerische Technik selbst ein Pfad in die Geschichte.

Das farbliche und pflanzliche Gegenstück zum „Rebschulweg“ schmückt den Durchgang zwischen Hotel Galántha und dem angrenzenden Bürogebäude. Das rosafarbene Sgraffito „Tanz der Pfirsichblüten“ wurde von Claudia Plank und Hans Werner Poschauko entworfen, sie ist eine Referenz an die Pracht des Frühlings.

"Situation Plan des Eisenstädter Terreins“ von 1792 (Ausschnitt) © Ungarisches Staatsarchiv, Budapest, Archivsignatur HU-MNL-OL-S 11-1254