Bildhauersymposium in St. Margarethen

von 1959 bis 1972 im Steinbruch St. Margarethen

Während der Bildhauersymposien, die von 1959 bis 1972 im Steinbruch St. Margarethen stattfanden, wurden mehr als 150, großteils monumentale Steinskulpturen geschaffen. Nicht alle stehen mehr vor Ort, circa 2/3 wurden später verkauft oder abtransportiert. Einige der Kunstwerke sind jedoch so ortsspezifisch, dass sie nicht verrückt werden können. Sie beziehen ihre Kraft ursächlich aus ihrer spezifischen Umgebung.

Als frühe Land-Art-Projekte wie die „Japanische Linie“ (von Makoto Fujiwara, Takao Hirose, Satoru Shoji, Makio Yamaguchi und Tetsuzo Yamamoto, 1970) oder der Steingarten von Kengiro Azuma (1971) wurden sie entweder direkt in den Fels hineingegraben oder sie wurden, wie der „Stein für Josef Matthias Hauer“ (1964-1966) von Karl Prantl, mit dem Berg verwoben.
Symbolisch zutiefst mit dem Ort verbunden ist auch die Skulptur „Joie“ von Pierre Szekely. Sie entstand 1962 und ist am Rand der Steinbruch-Schlucht auf halber Höhe wie eine Art Himmelswagen platziert. Ihr passender Titel „Joie“ (dt.: Freude, Wonne, Fröhlichkeit) sowie ihr sinnfälliges Verbinden von Tag und Nacht, Ausblick und Fokussierung, Himmel und Erde haben es zum Sinnbild und Logo für das ganze Natur- und Kulturareal werden lassen.

Mittlerweile hat sich der gesamtkunstwerkliche Ansatz der „Site Specifity“ weltweit zu einer wichtigen künstlerischen Herangehensweise entwickelt. Daran anknüpfend werden von NOW – Esterhazy Contemporary immer wieder zeitgenössische Künstler und Künstlerinnen um ortsspezifische Vorschläge gebeten. In den letzten Jahren wurden bereits an verschiedenen Stellen solche „Kunst vor Ort“ realisiert. Andere Vorschläge hingegen bleiben „ideale Prospekte“ und werden als eigenständige Kunstwerke für die Sammlung angekauft.