Esterházy Kunstpreis Ungarn sponsored by UNIQA

Esterhazy Art Award 2009

Preisträger: Dániel Horváth, das Künstlerehepaar Lőrinc Borsos, und Ákos Siegmund sind die ersten Preisträger des Esterházy Kunstpreises Ungarn sponsored by UNIQA.
Die Ausstellung der achtzehn nominierten Künstler fand vom 26. November bis zum 29. November 2009 im Museum der bildenden Künste in Budapest statt.

Die nominierten Künstler und Künstlerinnen:


Zsófi Barabás, Boglárka Balogh, Róbert Batykó, Rita Bolla, Lőrinc Borsós, László Győrffy, László Hatházi, Áron Hidvégi, Dániel Horváth, Csaba Kis Róka, Hajnal Miklós, Zsuzsa Moizer, Krisztián Sándor, Ákos Siegmund, Eszter Szabó, Petra Klára Szabó, Csaba Szentesi, Kata Töttös.


Jurybegründung:


Es handelt sich um einen Kunstförderungspreis für ungarische Künstler bis zum vollendeten 35. Lebensjahr, der im Zwei-Jahres-Rhythmus vergeben wird. Vorerst ist der Preis allein auf das künstlerische Medium der Malerei beschränkt. 105 eingereichte Arbeiten machten es der unabhängigen Fachjury nicht einfach, eine erste Auswahl zu treffen. Schließlich gelangten 18 Künstler in die Endrunde.

Dr. Lorand Hegyi, Vorsitzender der Jury zum Preis: "Beim Zuerkennen des Esterházy-Preises spielen in erster Linie folgende Kriterien eine entscheidende Rolle: fachliches Niveau, künstlerisches Talent und Konsequenz, Reifegrad, ästhetischer Zugang, Aktualität und Originalität. In den Werken der PreisträgerInnen widerspiegelt sich die Weltsicht, das komplexe Bild von gesellschaftlichen und kulturellen Zusammenhängen der jungen Künstler und Künstlerinnen unserer Zeit in einer anspruchsvollen, reifen und gut ausgearbeiteten Form. Das Wertesystem hinter den sichtbaren Phänomenen sowie die Simulacra der Alltagsrealitäten stellen das gemeinsame Thema der Einreichungen dar. In der Gesamtheit der künstlich ausgearbeiteten und manipulierten Darstellungen und Realitäten kommen verschiedene Werte und Verhaltensmodelle, Sehnsüchte und Ziele zum Vorschein, die klarerweise die visuellen Formen der Wirklichkeit festlegen. In den Werken der PreisträgerInnen erhält diese feine, kritisch-analytische Weltschau Form und diese neue Narration bestimmt die Ausdrucksweisen."

Dániel Horváth ist 29 Jahre alt, studierte bei Árpád Szabados an der Universität für bildende Künste. Horváth erhielt bereits mehrere Preise, wie z.B. 2003-2004 das DAAD Stipendium an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg, 2005 den Kondor Béla Preis, 2006 den Herman Lipót Preis, 2007 den Essl Award – II. Platz und zuletzt 2008-2009 das Derkovits Stipendium. Horváth beschäftigt die Frage, wie funktioniert der Mensch wie weit ist er tierisch und wie weit ist er menschlich, wie entwickelt sich die Persönlichkeit, was macht uns zum Menschen, woran erinnern wir uns. Er beschäftigt sich nur mit Themen und Erinnerungen die er selbst erlebt hat und stellt sich immer wieder die Frage ob wir durch unsere Persönlichkeit determiniert sind oder dies erst durch die Gesellschaft werden.

Borsos Lőrinc – eine Marke, die vom Künstlerpaar Lilla Lőrinc und János Borsos 2008 ins Leben gerufen worden ist. Seit diesem Zeitpunkt erscheinen die gemeinsam entstandenen Werke unter diesem Brand, Lilla ist die “Leiterin für Intuition” und János der Direktor, der zustandig ist für konzeptionellen Maximalismus. Beide studierten an der Universität der bildenden Künste. Ihr Misson Statement lautet: "Borsos Lőrinc ist für uns wie ein bodenloser See, in dem wir zusammen fischen und einen Fisch von jeder Größe erwischen können”.

Der 32 jährige Ákos Siegmund studierte an der Universität der bildenden Künste in der Klasse von Zoltán Tölg-Molnár und Ferenc Kis-Tóth. Siegmung setzt sich intensiv mit der Malerei selbst auseinander, die er – je mehr er sich damit beschäftigt – immer weniger versteht. Es werden tagtäglich Auststellungen überall auf der Welt eröffnet, die tausende von Gemälden zeigen… und diese Gemälde kommunizieren mit uns. “Nicht nur ein Maler kann ein Bild malen, ich sehe mich als Künstler, Ausgangpunkt meiner Gemälde sind Photos, Filme bzw. reproduzierte Szenen. Ich benutze sehr oft Ausschnitte, Teile von Photos, verwende schon benutzte Motive neu, aber nur der innere Klang verbindet diese. Wir sehen alles in Zusammenhängen die uns rückwärts manipulieren. Es gibt keine Trends, es gibt eigene Fälle, niemand will sich selber definieren. Unsere Betrachtung sind relativ, so können wir aber nicht einmal mit Hilfe des Kanons entscheiden. Trotzdem haben wir von Minute zu Minute mit der Gegenwart zu tun und ein eigenes up-to-date Weltbild ist Pflicht von jedem.

Die Jury:

Dr. Lorand Hegyi, Vorsitzender, Generaldirektor von Musée D'Art Moderne de Saint-Étienne, Kurator der Ausstellungsserie Central Europe Revisited,

Dr. Alexander Tolnay, freier Kurator, ehemaliger Generaldirektor des Neuen Berliner Kunstvereins (1995-2008),

Judit Niklai, Kuratorin, Gründerin und Vorsitzende von Blood Mountains Foundation,

Tijana Stepanovic, Kuratorin, ehemalige Leiterin von ACAX,

Áron Fenyvesi, freier Kurator, Kunstjournalist, Leiter der Galerie Trafo,

Gabor Rieder, freier Kurator, Kunstjournalist,

Dr. Stefan Ottrubay, Generaldirektor Esterházy Privatstiftung, Eisenstadt,

Dr. Konstantin Klien, Generaldirektor der UNIQA Versicherung, Wien.