Über Vögel und Menschen
Die VOLIERE im Foyer des Hotel Galántha ist eine zeitgenössische Wunderkammer, die in ihrem Mikrokosmos die menschliche Leidenschaft für Vögel umkreist
Die Werke
- In Anmut der Freiheit, Königin der Nacht
- Vogelperspektive
- Ornithologische Gemäldegalerie
- Die Zauberflöte, zwölfter Teil
- Gröna fåglar / Grüne Vögel
- Selbstständige Musiker und Instrumente
- Wundervogel
- Im Schatten einer Wunderkammer
- Blütengarten
- Handbibliothek
- Barocke Bühnen
- Großer gelber Vogelbaum
- Bibliothek der offenen Bücher
- Menagerie
Die VOLIERE ist eine Wunderkammer und eine Menagerie zugleich. Die Struktur einer Wunderkammer wurde bereits von den Planern des Hotels Galántha (BWM Designers & Architects, Wien) in ihrer Konzeption für das Foyer etabliert: Die raumhohen Regale, die alle Wände der Lobby füllen, sind eine direkte Referenz an die berühmten Schrankwände der Schatzkammer auf Burg Forchtenstein. Deren Räume sind einer der wenigen Orte weltweit, an denen sich die Grundidee einer barocken Kammergalerie noch original erleben lässt: nämlich, dass man die ganze Vielfalt und Schönheit der Welt, mitunter gegliedert in Naturalia (Naturdinge), Artificialia (Kunstdinge), Scientifica (wissenschaftliche Instrumente), Mirabila (magische Dinge) und Exotica (Dinge aus fernen Ländern), in kunstvollen Schränken überschau- und begreifbar versammeln wollte.
Der Nukleus einer Menagerie wiederum findet sich in einem übergroßen Vogelkäfig, der als Blickfang im Foyer eingeplant worden war. Er lässt sich sowohl als Referenz auf den legendär sprachbegabten Graupapagei von Joseph Haydn deuten, als auch auf die Menagerie für „Federvieh“, die sich einst im barocken Hofgarten von Eisenstadt befand.
Wie diese historische Menagerie ist auch die VOLIERE speziell Vögeln gewidmet, konkret dem Verhältnis der Menschen zum „Federvieh“. Wussten Sie z.B., dass viele berühmte Opernkomponisten wie Verdi, Wagner oder Rossini Papageien hielten, denen sie ihre Melodien beibrachten? Oder dass schon in der spätgotischen Malerei ab 1400 mit der naturalistischen Darstellung von Vogelarten malerische Meisterschaft vorgeführt wurde? Selbst die beliebteste Oper von Mozart handelt nicht zuletzt von zwei Vogelmenschen!
In der Struktur einer Kunst- und Wunderkammer umkreist die VOLIERE die menschliche Vogel-Leidenschaft sowohl mit zeitgenössischen Kunstwerken als auch mit legendären Designentwürfen der frühen Moderne. Ergänzt wird die Zusammenstellung durch eine Handbibliothek, die sowohl ornithologische Fachbücher als auch entsprechende Belletristik umfasst.
Mit Werken, Designs und Arrangements von Anna Artaker, Thomas Baumann, Hugo Canoilas, József Csató, Josef Frank, Ernst Koslitsch, Leo Lunger, Edith Payer, Dagobert Peche, Katrin Plavčak, Felice Rix-Ueno, Magdalena Maller, Peter Weisz u.a.
Konzeption: Erich Bernard & Rita Guggenberger (Raumstruktur), Vitus Weh (VOLIERE)
Kuratorische Mitarbeit: Katharina Hoffmann und Sofie Mogensen